Tito & Tarantula rockt die Moritzbastei lässig und böse
Auch wenn der Funke bei den neueren Songs wie “In My Car” nicht gleich überspringt, hat Senor Larriva das dicht gedrängte Publikum bald gut im Griff. Wozu neben Titos markantem Gesang auch das prägende, mitunter ziemlich twangige Gitarrenspiel von Hufsteter und die aparte Caroline Rippy am Bass beitragen. Schlagzeuger Alfredo Ortiz wirkt mit seinen abstehenden Haaren ebenfalls sehr lustig, wenn man mal einen Blick auf ihn erhaschen kann. Aber Tito ist schließlich der Frontmann, und wo steht geschrieben, dass die nach vielen Bühnenjahren nicht auch etwas fülliger sein dürfen?
Salma Hayek schaut bei “After Dark” leider nicht vorbei. Dafür bittet Tito nach und nach die gesamte erste Reihe auf die Bühne, um sich zu den aus “From Dusk Till Dawn” bekannten Klängen zu wiegen oder auch mal ins Mikro zu brüllen. Zum Titty Twister wird die Moritzbastei auf diese Weise zwar auch nicht, trotzdem lobt Larriva das Leipziger “Bug Museum”. Ob das eine Überleitung zu “Angry Cockroaches” sein soll, bleibt unklar. Als Zugabe gibt’s neben einer mitreißenden Surf-Einlage von Hufsteter noch eine spanische Version von “Anarchy in the UK”. Allem Vampir-Hokuspokus zum Trotz sind Tito & Co. im Herzen halt echte Punkrocker geblieben.
Frank Schubert
Datum: 11.08.2009
Quelle: LVZ – Online
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